Jonathan Grunwald informiert sich über Schuleingangsuntersuchungen im Rhein-Sieg-Kreis

24.10.2025

Der Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald hat den neuen Standort des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes des Rhein-Sieg-Kreises in Meckenheim-Merl besucht. Vor Ort wurde er von Gesundheitsdezernentin Thiel und Amtsärztin Dr. Schneider empfangen, die ihm Einblicke in die Arbeit und Abläufe der Schuleingangsuntersuchungen gaben, die jedes Jahr für alle Schulneulinge im Rhein-Sieg-Kreis durchgeführt werden.

Mit dem neuen Standort an der Akazienstraße verfügt der linksrheinische Kreisbereich seit diesem Jahr wieder über eine wohnortnahe Untersuchungsstelle – nachdem die bisherigen Räume in Rheinbach durch die Flutkatastrophe 2021 zerstört worden waren.

„Der Standort in Meckenheim ist modern, gut erreichbar und ein großer Gewinn für die Familien in der Region“, so Grunwald.

Im Gespräch ging es um weit mehr als den Ablauf einer Untersuchung: Diskutiert wurden die aktuelle gesundheitliche und entwicklungsbezogene Gesamtsituation von Kindern im Vorschulalter, die Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendämtern und Kinderärzten sowie Fragen des Kinderschutzes, der Prävention und der frühen Förderung.

Die beiden Expertinnen schilderten ein vielschichtiges Bild: Einerseits verlaufen viele Untersuchungen erfreulich unauffällig, andererseits nehmen Sprachauffälligkeiten, motorische Defizite und psychosoziale Belastungen bei vielen Kindern spürbar zu. Verstärkt werden diese Herausforderungen durch Personalmangel in den Berufsfeldern Kinderärzte, medizinische Fachangestellte sowie Therapeutinnen und Therapeuten.

„Das war ein intensiver, ehrlicher und sehr aufschlussreicher Termin“, resümierte Grunwald. „Hier wird deutlich, wie entscheidend die frühe gesundheitliche Vorsorge für den Bildungsweg und die Lebensperspektiven unserer Kinder ist. Wir sehen sehr klar, dass die Startbedingungen zu unterschiedlich sind. Wer zu Hause Unterstützung erfährt, hat bessere Chancen – wer sie nicht hat, braucht sie umso dringender durch die Gesellschaft. Aber: Eltern tragen die erste und wichtigste Verantwortung für die Entwicklung ihres Kindes. Diese Verantwortung kann der Staat nicht ersetzen. Deshalb müssen wir früher ansetzen, verbindlicher begleiten und klarer einfordern, dass Vorsorge, Förderung und Erziehung ernst genommen werden – gerade im Kindergartenalter. Nur wenn wir Kinder und Eltern früh erreichen, können wir gezielt auf individuelle Bedürfnisse reagieren und echte Chancengerechtigkeit schaffen. – Es ist noch viel zu tun!“

Als Bildungspolitiker und Familienvater betonte Grunwald die Bedeutung funktionierender Strukturen: „Die eben beschriebene Ist-Situation kann nur verändert werden, wenn die Erkenntnisse auch tatsächlich in Förderung, Therapie oder Unterstützung münden. Dafür brauchen die Gesundheitsdienste ausreichendes Personal, klare Zuständigkeiten und politische Aufmerksamkeit.“