Am 27. Juni 2025 fand die vierte Ausgabe des Debattenformats „Drachenfelser Perspektiven“ auf Burg Adendorf in Wachtberg statt. Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald kamen Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um über tiefgreifende Veränderungen und Machtverschiebungen im globalen Wirtschaftssystem zu diskutieren. Darunter die Präsidentin der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, Professorin Marion Halfmann, der Kanzler der Alanus Hochschule, Michael Schröder, sowie der Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Thomas Radermacher.
Im Mittelpunkt des Abends stand ein Impulsvortrag von Dr. Tobias Meyer, Vorstandsvorsitzender des Logistikunternehmens DHL Group – einem der größten und global am stärksten vernetzten Unternehmen der Welt. Dr. Meyer, promovierter Ingenieur und ehemaliger Unternehmensberater, gab in seinem Vortrag tiefgehende Einblicke in die Herausforderungen und Chancen eines Konzerns, der mit über 600.000 Mitarbeitern in nahezu jedem Land der Erde tätig ist – gesteuert aus Bonn.
In seiner Begrüßung betonte Jonathan Grunwald die Zielsetzung des Formats:
„Die Drachenfelser Perspektiven sind bewusst als Debattenforum zur Reflexion über die strategischen Weichenstellungen unserer Zeit konzipiert. Es geht nicht um tagespolitische Reflexe, sondern um langfristige Perspektiven für unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unsere Demokratie.“
Vor dem Hintergrund multipler globaler Krisen – beginnend mit diversen kriegerischen Konflikten bis hin zu einem geopolitisch neu sortierten Welthandel – skizzierte Grunwald in seiner Einführung die fundamentalen Herausforderungen, vor denen Deutschland als Exportnation heute steht. Die klassische Globalisierung gerate ins Wanken, das Zeitalter der strategischen Abhängigkeiten verlange nach neuen Antworten: „Zukunftsfähige Außenwirtschaft heißt nicht Rückzug, sondern kluge interessensgeleitete Steuerung, Diversifikation und Resilienz“, so Grunwald.
Dr. Tobias Meyer knüpfte an diese Gedanken an und erläuterte aus Sicht eines Weltkonzerns, wie sich Lieferketten, Marktlogiken und internationale Partnerschaften in einer zunehmend fragmentierten Weltordnung neu ausrichten müssen. Die Rolle der DHL Group als Motor für emissionsfreie Logistik, als globales Rückgrat des Handels und Partner für resiliente Lieferketten in einer unsicheren Zeit wurde dabei ebenso deutlich wie die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die hierfür nötig sind.
Ein zentrales Thema des Abends war die Frage, wie Deutschland und Europa angesichts der wachsenden Wettbewerbsdynamik im asiatischen und arabischen Raum strategisch souverän bleiben können, ohne dabei ihre demokratischen und ethischen Standards aufzugeben. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Verwaltungsstrukturen unbürokratischer und Entscheidungen schneller getroffen werden müssten, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Insbesondere bedürfe es einer gesamtgesellschaftlichen Vereinbarung, die Leistungsbereitschaft und unternehmerisches Handeln als zentrales Fundament der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft wieder stärker in den Fokus nimmt.
Jonathan Grunwald zeigte sich mit dem Abend sehr zufrieden: „Wir werden uns den großen Aufgaben unserer Zeit nur gemeinsam stellen können, um unseren Wohlstand zu erhalten und unseren Kindern eine gute Zukunft zu sichern. Die Drachenfelser Perspektiven leisten durch die Einbindung unterschiedlicher Perspektiven hierzu einen wichtigen Beitrag in unserer Region.“
Mit der Reihe „Drachenfelser Perspektiven“ greift Jonathan Grunwald als Landtagsabgeordneter zentrale Fragen der Gegenwart auf und lädt führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Dialog ein. Die nächste Veranstaltung ist für 2026 geplant.
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