
Auf Einladung des Vorsitzenden Jonathan Grunwald MdL hat sich der Landesfachausschuss Schule und Bildung der CDU Nordrhein-Westfalen bei seiner jüngsten Sitzung mit einem zentralen Thema aktueller Bildungspolitik befasst: der Stärkung von Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. Der Landesfachausschuss ist das Beratungsgremium der CDU Nordrhein-Westfalen für bildungspolitische Fragen und bündelt die Expertise aus Partei, Wissenschaft und Praxis, um Impulse für die programmatische Weiterentwicklung zu setzen.
Als Impulsgeberin war PD Dr. Ramona Lorenz zu Gast, die an der Technischen Universität Dortmund im Team von Prof. Dr. Nele McElvany tätig ist und die Projektleitung für die nächste IGLU-Studie 2026 innehat – eine der international bedeutendsten Studien zur Lesekompetenz von Grundschülerinnen und Grundschülern. In ihrem Vortrag betonte Dr. Lorenz insbesondere die Bedeutung frühzeitiger Bildungszugänge. Die Grundlagen für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn würden bereits vor dem ersten Schultag gelegt – etwa in der Kita oder im familiären Umfeld. Deshalb sei eine stärkere strukturelle Verzahnung von Bildungs-, Kinder- und Jugendpolitik entscheidend. Nur wenn Ministerien, Träger und Akteure ressortübergreifend zusammenarbeiten, lasse sich die Bildungskette ganzheitlich gestalten.
Ein Schwerpunkt der Diskussion war die Frage, wie bestehende Bildungsungleichheiten bereits vor der Einschulung gezielter aufgefangen werden können. Dabei wurde unter anderem die Einführung einer verbindlichen Testung aller Kinder vor Schuleintritt sowie eine verpflichtende Förderung bei festgestellten Defiziten diskutiert – etwa im Rahmen eines verpflichtenden Vorschul- oder Kitajahres. Zudem wurde deutlich: Eine differenzierte, evidenzbasierte Leseförderung sowie gezielte Fortbildungen für Lehrkräfte sind zentrale Bausteine, um allen Kindern – unabhängig von Herkunft oder sozialem Umfeld – faire Bildungschancen zu eröffnen.
Grunwald betonte abschließend: „Chancengerechtigkeit beginnt lange vor dem ersten Schultag – wir müssen alle bildungsrelevanten Bereiche zusammen denken: von der Kita über die Grundschule bis zur weiterführenden Schule. Der Landesfachausschuss wird weiter intensiv daran arbeiten, diese Ansätze zu beleuchten und Handlungsvorschläge zu entwickeln.“
Der LFA Schule und Bildung sieht sich durch die Sitzung bestärkt, das Thema Chancengerechtigkeit weiter intensiv zu bearbeiten – sowohl mit Blick auf konkrete politische Initiativen als auch im Dialog mit Wissenschaft und Praxis.
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