Gedenkrede zum 9. November - Jonathan Grunwald spricht im Siebengebirgsmuseum

09.11.2025

Anlässlich der städtischen Gedenkveranstaltung zum 9. November sprach Landtagsabgeordneter Jonathan Grunwald im Siebengebirgsmuseum, wo er die verhinderte Bürgermeisterin Heike Jüngling vertrat und die Grüße der Stadt überbrachte.
Grunwald erinnerte eindringlich an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die auch hier in der Region verfolgt, entrechtet und ermordet wurden. Der 9. November, so betonte er, sei Mahnung und Auftrag zugleich: „Erinnerung ist keine rückwärtsgewandte Übung, sie ist eine Haltung. Sie verlangt, dass wir wachsam bleiben – gegenüber Ausgrenzung, gegenüber Hass, gegenüber Gleichgültigkeit.“

In seiner Rede hob er hervor, wie wichtig Bildung, Begegnung und klare politische Positionen im Kampf gegen Antisemitismus sind. Nordrhein-Westfalen setze deshalb parteiübergreifend auf stärkere Präventions- und Bildungsangebote sowie auf eine aktive Zusammenarbeit mit Israel. Persönliche Begegnungen mit israelischen Kommunalvertretern hätten ihm gezeigt, wie wertvoll dieser Austausch sei und wie sehr Partnerschaften Brücken des Verständnisses bauen könnten.
Mit Blick auf die aktuelle Bedrohungslage jüdischen Lebens in Deutschland sprach Grunwald offen über die Verantwortung von Politik und Gesellschaft. Jüdisches Leben müsse nicht nur geschützt, sondern sichtbar und selbstverständlich sein – „als Teil unserer Geschichte und unserer gemeinsamen Zukunft“.

Seinen besonderen Dank richtete er an die Schülerinnen des Gymnasiums am Oelberg, deren Videoprojekt „Rosa Cohn – Damit wir nicht vergessen“ das Gedenken eindrucksvoll bereichert hat.
Zum Abschluss rief Grunwald dazu auf, Haltung zu zeigen und das Erinnern lebendig zu halten: „Damit ‚Nie wieder ist jetzt‘ nicht nur ein Satz bleibt, sondern Wirklichkeit – hier bei uns, heute und morgen.“