NRW-Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald und Martin Sträßer im Gespräch mit Vertretern des BDKJ Köln

17.09.2025

Gedenkstätten sind ein zentraler Bestandteil der Erinnerungskultur. Sie mahnen an die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes ebenso wie an das Unrecht der DDR-Diktatur und verdeutlichen den Wert unserer Demokratie mit ihren Grundpfeilern wie Menschenrechten und Meinungsfreiheit. Ministerpräsident Hendrik Wüst hatte im Zusammenhang mit den nach dem bestialischen Terrorangriff der Hamas auf Israel auch in Deutschland gestiegenen antisemitischen Vorfällen betont: „Ich möchte, dass jede Schülerin und jeder Schüler einmal im Schulleben die Chance hat, ein KZ oder eine NS-Gedenkstätte zu besuchen. So erreichen wir die Herzen junger Menschen. So hat Antisemitismus keine Chance.“
Vor diesem Hintergrund trafen sich Landtagsabgeordneter Jonathan Grunwald und Martin Sträßer mit Vertretern des BDKJ Köln, um über die Finanzierung und Ausgestaltung von Gedenkstättenfahrten zu sprechen. Der BDKJ hat bereits mehrere solcher Fahrten organisiert und möchte auch künftig dazu beitragen, möglichst vielen Jugendlichen einen Besuch zu ermöglichen. Deshalb spielte die Frage, wie die vorhandenen Fördermittel des Landes genutzt werden können, im Austausch eine zentrale Rolle.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war zudem die Wirkung solcher Fahrten auf Kinder und Jugendliche. Einigkeit bestand darin, dass der direkte Besuch einer Gedenkstätte eine prägende und nachhaltige Erfahrung darstellt. Junge Menschen erleben dort eindrücklich, wie brutal das NS-Regime gegen Juden, politische Gegner und andere Verfolgte vorging. Diese persönliche Begegnung mit der Geschichte fördert Empathie, stärkt das historische Bewusstsein und macht deutlich, wie wertvoll Demokratie und Freiheit sind.
Zur Sprache kam auch die Frage einer allgemeinen Pflicht. Dabei wurde klar, dass eine solche Regelung aufgrund der begrenzten Kapazitäten der Gedenkstätten nicht umsetzbar ist. Als mögliche Ergänzung wurden deshalb digitale Formate wie virtuelle Rundgänge, etwa durch das Konzentrationslager Auschwitz, betrachtet. Sie können den Besuch vor Ort zwar nicht ersetzen, eröffnen aber die Möglichkeit, noch mehr Schüler für das Thema zu sensibilisieren.

Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung solcher Bildungsangebote angesichts des spürbaren Anstiegs antisemitischer Vorfälle – gerade auch an Schulen. Jonathan Grunwald machte deutlich: „In einer Zeit, in der Antisemitismus in unserer Gesellschaft und auch an unseren Schulen leider stärker sichtbar wird, ist es unsere Aufgabe, jungen Menschen die Grausamkeit von menschenverachtender Ideologie vor Augen zu führen. Nur so können wir Antisemitismus wirksam entgegentreten. Der Schutz jüdischen Lebens ist für uns von zentraler Bedeutung.“
Zum Abschluss bedankten sich Jonathan Grunwald und Martin Sträßer bei den Vertretern des BDKJ Köln für den intensiven Austausch und würdigten deren Engagement für die Organisation von Gedenkstättenfahrten.