Schulpolitischer Dialog: Politik und Schulleitungen diskutieren Bildung der Zukunft

05.09.2025

Bereits zum sechsten Mal fand der Schulpolitische Dialog mit den Schulleitern des südlichen Rhein-Sieg-Kreises statt. Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald kamen sie diesmal in der Erzbischöflichen Gesamtschule St. Josef zusammen. Eigentlich war die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller als Gesprächspartnerin vorgesehen, um den direkten Austausch zwischen den Schulen und dem Bildungsministerium zu ermöglichen sowie einen Ausblick auf die großen Linien der Bildungspolitik in NRW zu geben. Aufgrund des tragischen Anschlags auf eine Lehrerin in Essen musste sie ihre Teilnahme jedoch kurzfristig absagen.

Bildungspolitiker und Abgeordneter des südlichen Rhein-Sieg-Kreises Jonathan Grunwald äußerte sich zu den Ereignissen in Essen: „Unsere Gedanken sind bei der schwerverletzten Lehrerin, die glücklicherweise auch dank des beherzten Einsatzes von Schülern, die als Ersthelfer tätig waren, außer Lebensgefahr ist. Gewalt, Verrohung und Anfeindungen gegen Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen sind nicht zu tolerieren.“
Zugleich machte er deutlich, dass sich das Bildungssystem auch gesellschaftlichen Veränderungen stellen müsse – auch im Hinblick auf einen übermäßigen und bisweilen schädlichen Medienkonsum sowie einer veränderten Rolle der Eltern im Schulsystem. Gute Bildung, so Grunwald, sei ein zentraler Schlüssel zur Prävention von Gewalt und gesellschaftlicher Spaltung.

Ausgehend von diesem Punkt diskutierten die Schulleiter gemeinsam mit Jonathan Grunwald über aktuelle bildungspolitische Themen. Ein Schwerpunkt war die Einführung eines datengestützten Monitorings, wie es im Schulkompass 2030 vorgesehen ist. Ziel dieses Instruments ist es, Lernstände frühzeitig zu erkennen und durch individuelle Förderung Defizite gezielt zu beheben. Einigkeit bestand darin, dass moderne Analysemöglichkeiten, z. B. durch den Einsatz geeigneter KI-Werkzeuge, dazu beitragen können, die im Schulkompass verankerten Standards zu erreichen und mehr Schülern zu besseren Lernerfolgen zu verhelfen. Ein weiterer Schwerpunkt war die digitale Ausstattung der Schulen. Im Mittelpunkt stand hierbei der geplante Digitalpakt 2.0, der eine umfassende Modernisierung der technologischen Infrastruktur ermöglichen soll. Besonders hervorgehoben wurde die Notwendigkeit einer dauerhaften IT-Betreuung vor Ort. Dabei schilderten die Schulleiter die Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu gewinnen, und diskutierten Lösungsansätze wie die Gründung von Zweckverbänden, um IT-Fachkräfte gemeinsam einzusetzen und Ressourcen zwischen mehreren Städten effizient zu bündeln. Neben der technischen Ausstattung wurde betont, dass digitale Bildung nur dann erfolgreich sein kann, wenn Lehrkräfte verlässlich unterstützt und im Umgang mit neuer Technik geschult werden.

Der sechste Schulpolitische Dialog machte erneut deutlich, dass der direkte Austausch zwischen Politik und Schulen eine wichtige Gelegenheit bietet, Erfahrungen weiterzugeben und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Jonathan Grunwald bedankte sich bei allen Teilnehmern für den konstruktiven Austausch und betonte abschließend, dass gerade dieser offene Dialog entscheidend sei, um Herausforderungen im Bildungsbereich wirksam anzugehen und die Schulen langfristig zukunftsfähig zu machen.