
Anlässlich der besorgniserregenden Zunahme antisemitischer Vorfälle kamen auf Einladung des Bildungspolitikers Jonathan Grunwald Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion, dem Jüdischen Forum NRW, der NRW-Israel Parlamentariergruppe sowie des Landesfachausschusses Schule und Bildung der CDU NRW zu einem Austausch zusammen. Antisemitischer Hass, der nicht nur Israel, sondern auch Jüdinnen und Juden in Deutschland seit dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 trifft, nimmt immer mehr zu. Im Mittelpunkt der Diskussion standen drei Schwerpunkte: die Geschichte Israels und die Auswirkungen der aktuellen Konflikte, neue Ansätze zur Prävention von Antisemitismus sowie die Situation in den Schulen, insbesondere in Bezug auf Lehrmaterialien und die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte.
Es wurde deutlich, dass antisemitische Einstellungen, die Israel betreffen, häufig mit einer Verharmlosung der Shoah einhergehen, was die Notwendigkeit einer verstärkten Aufklärung unterstreicht. Die Teilnehmer kritisierten, dass die Darstellungen von Jüdinnen und Juden in Schulbüchern vielfach veraltet und klischeehaft seien und dringend überarbeitet werden müssten. Zudem bestünden erhebliche Defizite bei der Vermittlung des Israel-Palästina-Konflikts. Lehrkräfte brauchen - gerade auch durch die hohe Einwanderung aus dem arabischem Raum - mehr fachliche Kompetenz, um diesen Konflikt nüchtern, wissenschaftlich fundiert und im Sinne der deutschen Staatsräson zu vermitteln – dazu gehört auch die Vermittlung der Geschichte des Zionismus im 19. Jahrhundert. Gleichzeitig wurde herausgestellt, dass Lehrkräfte oft Schwierigkeiten haben, die Emotionen und Haltungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema angemessen zu erkennen und darauf einzugehen.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis war die Forderung, Lehrkräfte mit passenden Materialien auszustatten, die ihnen Sicherheit bei der Behandlung des Nahost-Konflikts im Unterricht geben. Auch die Sensibilisierung von Schulleitungen für dieses Thema wurde als dringend notwendig erachtet. Darüber hinaus besteht Einigkeit darüber, dass verpflichtende Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte zu Israel und zur Antisemitismusprävention eingeführt werden sollten. Oftmals werde auch die wichtige Rolle der Schulsozialarbeit bei der Bekämpfung von Antisemitismus in den Schulen unterschätzt. Schließlich wurde betont, dass liberale Stimmen innerhalb des Islams, die sich für eine friedliche Koexistenz aussprechen, stärker in die Präventionsarbeit gegen islamistischen Antisemitismus eingebunden werden sollten.
Jonathan Grunwald, der die Veranstaltung initiiert hatte, betonte die Bedeutung dieser Erkenntnisse: „Nur durch eine faktenbasierte, differenzierte und an unserem Wertebild unmissverständlich orientierte Bildungsarbeit können wir Antisemitismus wirksam bekämpfen. Der Austausch mit dem Jüdischen Forum NRW ist ein entscheidender Schritt, um die Bildungsarbeit zu stärken und dem Hass entschlossen entgegenzutreten. Die CDU wird die gewonnenen Erkenntnisse aktiv in die Arbeit einfließen lassen, um gemeinsam mit Partnern vor Ort die Demokratie und das respektvolle Miteinander zu stärken und Jüdisches Leben bedingungslos zu schützen.“
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