Stellungnahme von Jonathan Grunwald MdL zur Debatte um die Hans-Dietrich-Genscher-Schule in Wachtberg

12.12.2024

Mit großer Verwunderung habe ich die von der SPD angestoßene Debatte in Wachtberg um die Hans-Dietrich-Genscher-Schule (HDG) zur Kenntnis genommen. Als Bildungspolitiker mit vertieftem Einblick in die Schullandschaft nicht nur in unserer Region, sondern landesweit, möchte ich klarstellen: Die Hans-Dietrich-Genscher-Schule ist eine hervorragende Schule, die in keiner Weise zur Disposition steht – ganz im Gegenteil.

Die HDG befindet sich in einem ausgezeichneten baulichen Zustand, und das engagierte Kollegium leistet seit Jahren eine exzellente Arbeit. Die stabilen Anmeldezahlen unterstreichen, dass Eltern und Schüler der Schule großes Vertrauen entgegenbringen. Die Schule ist dank des Systems aus Basis- und Erweiterungsklassen und einer hervorragenden Berufsorientierung sowohl für Kinder mit Hauptschul- als auch mit Realschulempfehlungen geeignet. Genau wie an einer Realschule können die Schüler ihre Schullaufbahn mit der Fachoberschulreife abschließen und damit Zugang zu allen Arten von Ausbildungsberufen und zur gymnasialen Oberstufe erhalten. Die von der SPD angestoßene Diskussion ist zu diesem Zeitpunkt weder nachvollziehbar noch hilft sie dem Schulstandort Wachtberg. Ohne tatsächlichen Grund werden hier Eltern, Schüler und Lehrer verunsichert.

Bei meinen bisherigen Besuchen an der HDG konnte ich mich auch persönlich von der hohen Qualität des Unterrichts überzeugen. Dank einer sehr guten Ausstattung mit digitaler Infrastruktur kommen beispielsweise digitale Lernanwendungen in Mathematik zum Einsatz, die sowohl lernstarke wie lernschwächere Schüler individuell fordern und fördern. Und auch die Wachtberger Schülerinnen und Schüler, die mich bereits im Landtag besuchten, beeindruckten nicht nur durch ihre Wissbegierde und Disziplin, sondern auch durch die ausgezeichnete Vorbereitung, mit der sie sich auf unsere Diskussion über Demokratie eingelassen haben. Solche Leistungen gehören ins Schaufenster der öffentlichen Diskussion und keine Scheindebatte, in dem eine funktionierende Schule aus ideologischen Gründen zerredet wird. Dies wird der hervorragenden Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer an der HDG in keiner Weise gerecht.

Dementsprechend verwundert blicke ich auf die Forderung, die HDG aufzulösen, um stattdessen eine Gesamtschule zu errichten. Da ein Rückgang der Anmeldezahlen nicht festzustellen ist, sind die Zweifel an der HDG unberechtigt. Vielmehr sollten alle Akteure verantwortungsvoll partei- und fraktionsübergreifend daran arbeiten, die HDG mit ihrem überzeugenden Schulprofil weiter zu stärken.